Donaublues         
            
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Digitale Sklaven 1

Ich sitze in der Regionalbahn von Berlin nach Rehfelde im Märkisch Oderland und zücke mein Smartphone, um der Schaffnerin meine Deutschlandticket zu zeigen, dass ich mir zwei Tage zuvor von der Website der der Deutschen Bahn runtergeladen habe. Verwundert stelle ich fest, dass mein Ticket plötzlich nicht mehr auf meinen Smartphone angezeigt wird. Mein Deutschlandticket ist auf einmal spurlos verschwunden. Ein Ohnmachtsgefühl steigt in mir auf und ich denke: "Wie abhängig wir doch sind, von dieser Scheiß digitalen Technik. Das ist also die schöne neue digitale Welt?" Zum Glück ist mir die Schaffnerin Wohl gesonnen und glaubt mir, dass ich kein Schwarzfahrer bin.

An dieser Anekdote wird sichtbar, wie sehr die digitale Technologie all unsere Lebensbereiche durchdrungen hat. Und das ist erst der Anfang der künstlichen Intelligenz. Wir haben uns dem Digitalen auf Gehdeih und Verderb ausgeliefert. Doch die Welt ist ambivalent. Das galt schon immer für den Einsatz jeglicher Technologie. Sie ist Beides immer gleichzeitig: Segen und Fluch. Das bedeutet aber auch, dass das digitale Narrativ noch lange nicht auserzählt ist. Wie gefährdet ist das Humane? Sind wir schon mitten in einem digitalen Überwachungsstaat? Schafft der Mensch sich am Ende selber ab? Verschmelzen wird mit den Maschinen und werden wir zu Cyberborgs? Werden wir eines Tages durch Roboter ersetzt, so wie es uns Stanley Kubrick in der Schlussszene seines Klassikers „Odysee 2001 im Weltraum“ vor Augen führt? Wer ist Herr und Meister, wer Sklave und Knecht in diesen digitalen Zeiten? Die alles entscheidende Frage wird sein: Wer hat die Macht über die Algorithmen?